Es gibt Menschen, die tun sich extrem schwer mit Geschenken. Mag sein, dass sie sich generell schwer tun mit positiven Gefühlen, vielleicht aber schwingt sogar Angst mit, dass sie bei Dankbarkeit einen Teil der Kontrolle über sich selbst verlieren oder dies gar nicht als Geschenk gedacht ist, sondern eine Gegenleistungen erwartet wird.
Dankbarkeit aus dem Inneren heraus ist eng mit Hingabe verknüpft und hat zur Folge, dass Denken, Handeln und Fühlen nicht nur durch Logik und Verstand gesteuert werden.
Nachdem Martin Luther die Besonderheit der Gnade Gottes kapiert hatte, hatte er (fast) jegliche Selbstkontrolle aufgegeben. Die Folge war ein fröhliches, positiv orientiertes und engagiertes Leben, das ihn bis zur Selbstaufgabe führte, „Hier stehe ich, ich kann nicht anders!“
Gottes Erwartung ist ganz simpel. Eine natürliche Dankbarkeit auf seine Gnade gegenüber uns unberechenbaren Menschen. Diese natürliche Dankbarkeit, die sich in der Hingabe zeigt, kommt aus ohne MUSS oder schwäbisch „I sott“ (ich sollte).
Wir sagen heute dazu, es passiert das, was passiert, wenn jemand von etwas ergriffen ist. Dieses ergriffen SEIN gründet auf die lebendige und verwegene Zuversicht auf Gottes Gnade.
Diese Zuversicht wünschen wir allen.