Berührungen sind lebensnotwendig

Vorneweg: das Foto zeigt Reibereien um einen Platzverweis in der 13. Spielminute im DFB-Viertelfinale FC-Bayern gegen FC Heidenheim am 3. April 2019, das (leider) 5:4 endete.

Wir wollen uns auf die Aussage „Reibungen erzeugen Wärme“ konzentrieren. Reibung ohne Berührung geht nicht, und damit sind wir beim Thema.

Lebensnotwendige Berührungen müssen derzeit vermieden werden, auch gegenüber Einsamen, Kranken und Trauernden.

Alternative zu den körperlichen Berührungen sind Gesten und Aktivitäten, die einen innerlich berühren, wie ein unerwarteter Telefonanruf, einen ohne vorliegenden Anlass geschriebener Brief, ein Überraschungspäckchen oder ein Lieferservice für leckere Sonntagsbrötchen. Das berührt andere und es berührt einen selbst, wenn man sieht was dadurch ausgelöst wird.

Jesus sagt: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ (Matth. 7, 12). Vielleicht weiß der ein oder andere gar nicht mehr, was er will oder braucht, aber vielleicht wird er von einem anderem beschenkt und spürt nach langer Zeit, wie sich berührt sein anfühlt.

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Wenn alles wichtig ist, ist nichts wichtig

Der heutige Spruch, scheint eine Binsenweisheit zu sein, jedoch meist höchst problematisch bei der Umsetzung im Alltag

Etwas weniger Wichtiges/Dringendes wird plötzlich zur höchsten Priorität oder ein neues Thema kommt auf und wird zur höchsten Priorität zusätzlich zu den anderen bestehenden Themen. Dann kommt es nicht nur zu einer Verschiebung der Prioritäten, sondern es wird auch Druck aufgebaut, weil kein anderes Thema herunterpriorisiert/vernachlässigt wird.

Es fällt oft leicht Themen hoch zu priorisieren, aber mir scheint, es fällt vielen extrem schwer, dafür etwas anderes zu vernachlässigen. Irgendeine innere Stimme sagt, „das darfst du nicht, das ist auch wichtig“, „das musst du trotzdem schaffen“ und am Ende ist man geschafft.

Dieses Muster beobachte ich auch bei manchen Gläubigen. Die höchste Prio hat ganz klar Gottes Liebe, Gnade und Barmherzigkeit, und trotzdem hat die genaue Befolgung der Gebote die gleiche Priorität – was für ein unglaublicher Druck mit der Folge, die höchste Prio wird reduziert zu einer Priorität neben anderen hohen Prioritäten. „Wenn alles gleich wichtig ist, ist nichts wichtig“ – Zitat eines Mathematikers. Wir wünschen allen mit Gottes Segen viel Kraft und Weisheit im Umgang mit diesem Thema.

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Der Sinn für kleine Dinge zählt

Es gibt Menschen, die schauen besonders auf die Kleinigkeiten und meinen oft, das Ganze sei die Summe aller Kleinigkeiten. Andere betrachten eher das Gesamte und finden es oftmals lästig, sich mit Kleinigkeiten beschäftigen zu müssen.

Unser Spruch sagt frei formuliert, was zählt, ist das Gespür Kleinigkeiten wahrnehmen zu können. Beispielsweise

  • die Blüte oder die Eiskristalle am Wegesrand wahrnehmen und nicht in Gedanken ganz wo anders zu sein;
  • die Veränderung von Arbeitskollegen am Arbeitsplatz oder in der Videokonferenz wahrzunehmen, die evtl. durch besondere familiäre Belastungen hervorgerufen werden;
  • Menschen, die einem nahestehen und sagen, es läuft alles einigermaßen rund, und zu spüren, etwas stimmt trotz dieser Aussage nicht.

Gerade in unserer Zeit, wo Begegnungen aktuell drastisch eingeschränkt sind, ist dieses Gespür besonders wichtig um dann, wenn möglich mit viel Weisheit und viel Gespür, ein Gespräch oder Hilfe anzubieten oder zu organisieren. Wir wünschen allen in diesem Spüren mit Gottes Hilfe zu wachsen.

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Gute Laune schmiert…das Leben

Manche sehen ein ½ volles Glas, andere sehe eher das ½ leere Glas, das ist im wahrsten Sinne des Wortes Ansichtssache. Bedenklich finde ich diejenigen, die bei einem vollen Glas nur sehen, dass es nicht randvoll ist und genau dies zum wichtigsten Thema machen, welches alle anderen Themen überstrahlt.

Ein Zitat von Michal Gorbatschow lautet: Man ist entweder Teil der Lösung oder Teil des Problems. Ich habe mich für ersteres entschieden.“

Wer sich auf Probleme konzentriert, dessen Blick ist im Wesentlichen darin gefangen. Ich leide an dem Problem und vermittle das Problem damit auch meiner Umgebung, ohne überhaupt etwas daran zu ändern.

Wer nach einer der vielen Lösungen sucht, weitet automatisch den Blick, ist engagiert, kreativ und am Ende ist die Freude groß über die gefundene Lösung, die das Problem erträglicher macht, reduziert oder sogar löst. Beeindruckend, wie mit dem aktuellen Stress in den Kliniken umgegangen wird, finde ich einem Video im Internet, in dem PflegerInnen, ÄrztInnen und SanitäterInnen kurzerhand zu einem aktuell Hit tanzen.

Der Glaube ist eine ernste Sache, hängt doch das Leben davon ab. Aber das Problem der Sünde ist ein für allemal gelöst. Deshalb ruft Paulus allen Gläubigen zu: „Freut euch im Herrn. Ich betone es noch einmal: Freut euch!“ (Phil. 4,4)

Wir wünschen allen, dass wir mit Gottes Hilfe in der Sichtweise für Lösungen wachsen.

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Was bleibt…

An der Schwelle zum Neuen Jahr steht die Frage im Raum, was bleibt, wenn das Jahr 2020 vorbei ist.
Für jeden selbst stellt sich früher oder später auch die Frage, was bleibt, wenn ALLES vorbei ist?
Unser Spruch macht heute einen genialen Gedankensprung, was IST NICHT VORBEI, gerade wenn nichts bleibt?
Das alles sind Fragen, die tief unser Menschsein berühren und uns bei der Suche nach Orientierung helfen.
So sehr mir der Spruch gefällt, Paulus legt die Prioritäten gerade andersherum.
Die Liebe vergeht niemals. Prophetische Eingebungen werden aufhören; das Reden in Sprachen, die von Gott eingegeben sind, wird verstummen; die Gabe der Erkenntnis wird es einmal nicht mehr geben. Denn was wir erkennen, ist immer nur ein Teil des Ganzen, und die prophetischen Eingebungen, die wir haben, enthüllen ebenfalls nur einen Teil des Ganzen. Eines Tages aber wird das sichtbar werden, was vollkommen ist. Dann wird alles Unvollkommene ein Ende haben…
Was für immer bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei. Aber am größten von ihnen ist die Liebe.“ (1. Kor. 13)

In dieser festen Gewissheit wünschen wir allen ein gutes Neues Jahr 2021.

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… dann ist Weihnachten

Eine außergewöhnliche Adventszeit geht zu Ende. Kein Einkaufsstress, kein Adventfeierstress – Termine überschneiden sich dieses Jahr nicht – Besinnlichkeit und Ruhe seit dem ersten Advent. Die Rückbesinnung auf die wesentlichen Dinge, die keine Dinge sind, war möglich.

Jetzt steht der Höhepunkt an, den Gott uns geschenkt hat. In der dunkelsten Jahreszeit hat er uns Licht entzündet, das bis heute leuchtet. Der Sohn Gottes kam aus Liebe zu uns in unsere Welt.

Lasst uns diese besondere Zeit genießen und feiern im Kreis der Kernfamilie und über Weihnachten hinaus, denn jedes Mal, wenn wir Liebe und Verständnis einander entgegenbringen, ist WEIHNACHTEN.

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Die wichtigsten Dinge im Leben, sind keine Dinge

Wenn man „wichtige Dinge“ googelt findet man u.a. folgende Zitate:

  • Zu einem großen Manne gehört beides: Kleinigkeiten als Kleinigkeiten und wichtige Dinge als wichtige Dinge zu behandeln.
  • Das erste aller wichtigen Dinge ist, nicht das Gewissen zu betrügen.

Wir merken, wichtige Dinge im Leben sind keine Gegenstände (Dinge), „wichtige Dinge“ sind gute Beziehungen, Umarmungen und Begegnungen, Nähe. Wie sehr wir davon leben, erleben wir gerade in dieser Zeit bei jedem Telefonat, jeder Videosession jeder kurzen Begegnung.

Wir erleben ebenso, dass gute Beziehungen „Bestand“ haben über Jahre hinweg, selbst wenn der Kontakt unterbrochen war. Schnell knüpft man an gute frühere Begegnungen wieder an.

Damit erleben wir die Dimension der Aussage von Paulus
Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe.“ (1. Kor 13).

Und wir spüren ebenfalls, wie wahr die zweite Aussage ist:
„Von diesen dreien aber ist die Liebe das Größte.“ Wir wünschen allen gute Begegnungen, viel Nähe auch bei räumlicher Distanz.

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Erfahrungen sind wirksamer als Regeln

Auch wenn man es schon fast nicht mehr hören will, die Advents- und die Weihnachtszeit ist dieses Jahr ganz anders als sonst. Die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) schützen uns einerseits, anderseits schränken sie Begegnungen und positive Erfahrungen drastisch ein.

Leben lebt ganz wesentlich von positiven Erfahrungen, die auch unter diesen Umständen möglich sind, halt anders als sonst. Wir sind dieses Jahr sehr viel stärker gefordert uns bewusst zu machen, wo Gutes erlebt werden kann, wo man kreativ werden kann, um etwas Schönes selbst erleben zu können oder auch kreativ zu werden, wie man anderen eine kleine Aufmerksamkeit oder Freude machen kann.

Jesus sagt: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ (Matth. 7,12).

Wir sollten speziell in dieser Zeit unsere Erwartung nicht senken, sondern besonders hoch schrauben.

Wir wünschen allen viel Freunde und Kreativität, ganz besonders Gottes Segen und das Spüren seiner Nähe.

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Advent = warten auf die sich öffnende Tür

Es ist ein starkes Bild von Dietrich Bonhoeffer:
Advent = Warten auf die sich öffnende Tür zur Befreiung aus der Gefangenschaft.

Die ganze Welt wartet derzeit auf die Befreiung aus der Gefangenschaft dieses unsichtbaren, teilweise tödlichen Virus, das alle Lebensbereiche drastisch einschränkt.

Die für das Leben existentielle Beziehungspflege ist in diesen Tagen nochmals weiter reduziert worden. Geburtstage, Hochzeiten, Familienfeiern wie Weihnachten, aber auch Trauerfeiern, nichts ist mehr so, wie es einmal war. Alle warten sehnsüchtig auf die Zeit ohne das unsichtbare Virus.

Warten ist eine Tätigkeit, die gelernt sein will. Vielen liegt das Warten nicht, haben dazu keinen Nerv, ich selbst gehöre dazu. Vielleicht ist 2020 die einmalige Chance, die Adventszeit als besinnliche Zeit erleben zu können, nicht abgelenkt zu sein vom Trubel der Weihnachtsmärkte und -feiern im Betrieb und Vereinen… Zeit haben zum Warten, um Ruhe zu finden und auszuhalten, eingekehrt sein, so dass wir rückblickend sagen können, diese Adventszeit war eine gesegnete Zeit. Das wünschen wir allen, auch uns selbst.

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Ich suche nicht, ich finde

An einem Gebetsabend habe ich im Gespräch spontan das heutige Zitat Pablo Picassos verwendet. Thema war „wie finde ich die Menschen, die Hilfe benötigen und denen ich helfen kann“. Da ich mit dieser Aussage ziemlich alleinstand, habe ich mir anschließend überlegt, schwingt hier evtl. Arroganz mit?

Wenn „ich suche“, fokussiere ich mich und hab damit bereits eine Eingrenzung vorgenommen. Diese Fokussierung reduziert meine Aufmerksamkeit automatisch in anderen Bereichen.

In der Aussage „ich finde“ gehe ich mit offenen Augen durch die Welt. Ich suche nichts Bestimmtes und bin daher für vieles offen. Hin und wieder kommt eine Idee, die als Hilfe für andere umgesetzt werden kann. So verstehe ich auch die von Jesus beschriebene Gruppe in Matth. 25, der gar nicht bewusst war, wo sie überall geholfen haben – sie haben einfach Nöte (Krankheit, Hunger, Gefangenschaft) gesehen und darauf reagiert.

Die kommende, eigentlich besinnliche Zeit lebt ganz besonders von Menschen, die mit offenen Augen durch die Welt gehen.

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