Dieser Spruch provoziert und eignet sich damit ganz besonders für einen Spruch zum Nachdenken.
Wer Vergebung erlebt – erlebt Befreiung. Vergebung kann erfolgen unabhängig vom Verhalten (Entschuldigung) des anderen. Das schafft Raum für positive Veränderungen in einem selbst, die auch andere mit der Zeit bemerken werden.
Es ist auf der anderen Seite jedoch ein Trugschluss, dass durch meine Vergebung plötzlich alles wieder gut ist. Es entspricht der Lebenserfahrung, auch vergebene Situationen nicht zu verdrängen, um die Gefahr einer Wiederholung zu verringern.
In der Bergpredigt steht die Aufforderung, die Feinde zu lieben. Dies ist die größte Herausforderung. Mir ist bewusst, dass diese Person es nicht gut mit mir meint, und trotzdem soll ich …
Gott segne jeden, in dem Thema Vergebung voranzukommen.
Aus einer Mail:
Ich habe erfahren, dass es in mir selbst etwas verändert, wenn ich jemand verziehen habe. Ich fühle mich irgendwie freier und die Last, die ich seit- her jemand nach – getragen habe, ist dann weg. Allerdings können die Ge- fühle schwerfällig hinterherhinken. Aber das Wichtigste ist, dass man ehrlich verziehen hat. Ich darf mich nicht von meinen Gefühlen leiten las- sen, weil sie langsamer sind, als meine willentliche Vergebungsbereit-schaft.
Ich meine übrigens auch, dass es nicht gut ist, wenn man die Namen der Verletzenden nie vergisst. Es ist meist mit der negativen Erfahrung ver- bunden und dann ist man ge – bunden an das Negative.
Besser finde ich, wenn ich meinem Gegenüber eine Chance lasse, sich zu verändern und nicht negativ festlege. Wir können für sie beten und sie segnen und in die Hände von Gott und Jesus geben. Da ist es am besten aufgehoben.
Um nicht wieder verletzt zu werden, kann ich beten, aber auch meinem Gegenüber sagen, dass ich mich verletzt fühle. Manchmal entsteht dabei ein gutes Gespräch. Oft werden auch Missverständnisse ausgeräumt. Wir reagieren manches Mal zu empfindlich auf etwas, obwohl es gar nicht so gemeint war.
Das sind meine Gedanken zum Thema Vergebung. Weiß aber auch, dass das Gebundensein des Negativen mit einer Person, gar nicht so leicht zu lösen ist. Vielleicht kann man sich jemanden anvertrauen, im Hauskreis z. B., die für uns mitbeten wollen.