Wir kennen Menschen, die sind mehr oder weniger blind für die kleinen und großen Nöte anderer. Wir kennen aber sicherlich auch Menschen, die sofort loslegen, wenn sie eine Situation sehen, in der sie helfen könnten. Beide Menschentypen sind meiner Ansicht nach in unserem Spruch nicht gemeint. Beim ersten kommt keine Freude auf, beim zweiten ist es eher zwanghaft, was ebenfalls tiefe Freude verhindert.
Schlüssel ist für mich „anderen einen Dienst erweisen kann“. Ich muss nicht dienen, ich muss nicht immer mich verweigern, ich kann dienen und ich kann auch Nein sagen.
D.h. es bricht mir kein Zacken aus der Krone, wenn ich diene, und ich hab ein gutes Gespür dafür, wann es gut ist für den anderen, dass ich mich hier engagiere und wann es nicht gut ist – ohne schlechtes Gewissen – weil es entweder keinen Sinn macht oder meine Fähigkeiten oder Kräfte aktuell übersteigt.
Aber wenn ich dem anderen einen Dienst erweise, dann erfüllt es mich mit tiefer Freude, weil es für den anderen und für mich passend ist.
Gott schenke uns den Blick und das Gespür für andere und mich selbst – dann passiert viel Gutes und alle empfinden tiefe Freude.