Keine Angst vor Gnade

freudig-adventist-sein-15-31-small

Härte zeigen – Kante zeigen, manchmal dasselbe verpackt in der Formulierung „Konsequenzen ziehen“, sind im wahrsten Sinne „Schlag“-Wörter, die aktuell in meinem Umfeld nur so herunterprasseln. Meistens sind solche Worte von einem demonstrativen „selbstbewussten“ Auftreten begleitet.

Der heutige Spruch lässt mich an dieser demonstrativen Stärke zweifeln und eher das Gegenteil vermuten – Angst. Angst vor Schwäche, Angst, nicht fordern zu können, sondern der Empfangende zu sein und damit der Abhängige.

Es ist paradoxerweise Stärke notwendig, um andern gegenüber gnädig sein zu können. Genauso ist innere Stärke notwendig, Gnade anzunehmen, diese wohlwollende, freiwillige Zuwendung.

Wahrscheinlich liegt in diesem Bereich bei Gläubigen die entscheidende Weichenstellung: ist der Glaube eher fordernd oder eher gebend ausgerichtet. Wenn das letztere der Fall ist, bin ich von Herzen dankbar über die Aussage von Paulus Alles, was ich bin, bin ich allein durch Gottes vergebende Gnade.“ (1. Kor. 15, 10)

Gott schenke jedem die Stärke, gnädig sein zu können und Gnade annehmen zu können.

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.