Mit dem Bild einer Schafherde ist einer wie ich von der Ostalb aufgewachsen. Aber auch Menschen, die mit dem christlichen Glauben in Berührung kommen, stoßen auf das Bild vom Schaf und vom Hirten, weil es eines der Bilder ist, die das Verhältnis zwischen Gläubigen und Gott beschreiben. Das Bild von Kamelen und einem Kameltreiber oder von Affen, die nur eingesperrt im Käfig zu haben sind, ist der Bibel fremd.
Das Schaf folgt aus freien Stücken dem Hirten, es bestimmt selbst, wie nah es beim Hirten sein möchte oder in welchem Abstand es dem Hirten folgt. Trotzdem liebt und achtet der Hirte auf jedes Schaf, selbst wenn es fehlt, dann geht er ihm nach und trägt es zurück und freut sich, dass zurückgekommen ist.
Das scheint mir der Kern des Spruchs von Albert Einstein zu sein. Ein tadelloses Mitglied einer Schafherde ist kein fehlerloses Schaf. Fehlerlos heißt, nicht gegen Regeln verstoßen zu haben; tadellos heißt, der Hirte tadelt nicht, macht keine Vorwürfe, wenn er ein verirrtes Schaf wiedergefunden hat, sondern freut sich sogar.
Jesus als der Hirte ist etwas ganz Besonderes, er ist der einzige Hirte, der sein Leben für die Schafe gibt. Damit ist es ausreichend, Schaf in seiner Herde zu sein, um das Leben ohne Tadel zu haben. Gott sei Dank dafür.