Es Gefühl, diese beiden jungen Waisengeparde streicheln und kraulen zu können. Ihr intensives Schnurren hat man nicht nur gehört, sondern richtig gespürt. Dieses tolle Erlebnis ist nur bei absoluter Nähe möglich. Es braucht etwas Mut, sich ihnen überhaupt zu nähern, und man muss sich dann auch trauen, sie richtig am Hals zu kraulen
Für mich macht diese Erfahrung deutlich, dass die gesamte Schöpfung damals auf Nähe angelegt war und diese Sehnsucht nach Nähe bis heute existiert.
Heute ist Nähe nicht immer möglich und auch nicht immer gut, ja Nähe kann in Einzelfällen sogar tödlich sein. Wahrscheinlich nehmen deshalb immer mehr eine distanzierte Haltung ein. Wenn sie etwas äußern, versuchen sie so wenig wie möglich von sich persönlich preiszugeben und reden dann oft aus einer Metaebenesicht, in der sich der Betrachter über die Situation stellt und sich damit aus dem System herausnimmt. Das ist meist hilfreich für die Situation, jedoch Menschen, die dies als Grundhaltung eingenommen haben, verarmen emotional und beziehungsmäßig.
Die Schöpfung ist auf Nähe angelegt, auch auf Nähe zum Schöpfer. Durch Nähe sind unbeschreibliche Erfahrungen möglich, die das Menschsein so bereichert.