Einen guten Lehrer zeichnet aus…

Seit Jahren träume ich von einem Seminar, in dem eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Personen einen Spaziergang unternimmt, jeder mit einem Foto ausgerüstet und der Aufgabe, alles zu fotografieren, was einem auf dem Weg auffällt.
Anschließend hat jeder die Aufgabe seine Fotos zu bearbeiten und ein großes Plakat zu designen und 12 seiner Fotos auszuwählen, die zeigen, was einem auf diesem Weg bedeutsam war und dafür noch einen knackigen Titel zu finden.

Jedes Plakat wird ausgedruckt und im Raum aufgehängt und die Gruppe lässt jedes Plakat auf sich wirken. Im Gespräch beschreiben sie, was sie darauf sehen und was für eine Persönlichkeit sie in dem Fotografen vermuten. Es ist höchst spannend und ungemein bereichernd, welche Vielfalt dabei sichtbar werden wird, obwohl alle denselben Weg gegangen sind.

Dieses Prinzip, in verschärfter Form, macht den christlichen Glauben aus. Alle Gläubigen haben ein gemeinsames Ziel, jedoch weil jeder aufgrund seiner Herkunft, Erziehung einen unterschiedlichen „Startpunkt“ hat, hat jeder auch einen eigenen und damit anderen Weg zum gemeinsamen Ziel.
Gott zeigt seine Größe und Liebe zum Menschen darin, auf dem Weg zu IHM ihn als Persönlichkeit reifen zu lassen. Ganz herzlichen Dank dafür.

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Es zählt nur was wir getan und gelebt haben

Leben. Das Leben ist keine Konserve, sondern live. Wenn etwas live gesendet wird, kann man nichts mehr korrigieren oder ausbessern, es ist so wie es ist und alle sehen es. Das ist anstrengend und braucht Mut zu akzeptieren, dass es Versprecher oder Unaufmerksamkeiten bis hin zu dicken Fehlern geben kann und deshalb auch geben wird (live heißt auch, ich nehme mich an wie ich bin, mit all meinen Licht- und Schattenseiten).

Was nicht live ist, nennt man Konserve, man kann es herausholen, wann es einem passt, vor und zurückspulen… Auch das Aufzeichnen ist deutlich entspannter, man zerlegt es in beliebig viele Einzelteile, an denen einzeln so lange gefeilt wird, bis jedes Einzelteil die Perfektion hat, mit der man sich gerne darstellen möchte.

Aktuell spüren wir durch all die Einschränkungen hautnah, was live bedeutet. Live ist miteinander reden, live ist einander begegnen und sich gegenseitig berühren. Das Leben ist live und auch der christliche Glaube ist live „Wer mit dem Sohn verbunden ist, der hat das Leben, d.h. der lebt.“ (nach 1. Joh. 5, 12). Wir wünschen allen in dieser Situation Gottes besonderen Segen zu einem lebendigen Leben.

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Das Leben und den Glauben genießen, statt..

Wir meinen heute alles messen zu müssen und in Zahlen zu pressen, um dadurch festzustellen zu können, ob etwas erfolgreich war oder nicht. Um Erfolg oder Misserfolg festzustellen, würde manchmal schon der gesunde Menschenverstand völlig ausreichen.

Diese Unart hat sich auch in der Freizeit etabliert, Fitnessarmbänder zählen Schritte und prüft die Herzfrequenz. Das ausgewählte Programm beurteilt dann, ob es gut, weniger gut oder schlecht war. Das Genießen der Bewegung und der körperlichen Belastung kann dabei schnell zu kurz kommen.

Das Bedürfnis, den christlichen Glauben in Dogmen und Lehrpunkten so genau wie möglich zu beschreiben, ist schon uralt. Jedes Dogma und jeder Lehrpunkt nimmt dem Glauben ein Stück Lebendigkeit. Dabei ist der christliche Glaube unbeschreiblich einfach„im Vertrauen auf Gottes Gnade und Barmherzigkeit annehmen und leben.“ Es ist dieses neue Leben, das jedem geschenkt wird und das es zu leben gilt. Wir wünschen allen, die Arbeit, die Freizeit, das Leben und den Glauben wann immer es geht zu genießen.

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Das alles verdanken wir Ostern

Unser Alltagsleben hat sich dramatisch verändert. Heute erleben wir Quarantäne, Abstandsregeln, Verbot von Gemeinschaft mit mehr als 2 Personen, manche denken sogar, das ist der Anfang vom Ende. Jedoch ist eines sicher, es wird eine Zeit nach Corona geben, aber es wird nicht mehr so sein wie in der Zeit vor Corona.

Für die Menschheit alles entscheidend war das Ereignis vor 2000 Jahren – Ostern. Alles was uns unser christlicher Glaube an Halt, Hoffnung, Weite und Gemeinschaft untereinander und mit Gott gibt, ist nur möglich wegen Ostern – Jesu Sterben am Kreuz und Jesu Auferstehung. Dietrich Bonhoeffer beschreibt dies in unserem heutigen Spruch. Diese Aussage strahlt viel Leben und Zuversicht aus und das, obwohl Bonhoeffer selbst in einer äußerst bedrohlichen Situation lebte und diese auch nicht überlebte.

Paulus beschreibt die Bedeutung von Ostern wie folgt: „Wenn aber Christus nicht auferstanden ist, dann ist euer Glaube nutzlos, und ihr seid nach wie vor in euren Sünden gefangen.“ Es gibt keine bessere Nachricht als diese: Jesus ist wirklich auferstanden. Ganz herzlichen Dank für die Liebe, die sich darin zu uns Menschen zeigt.  

Frohe Ostern!!!

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Begegnungen und Berührungen machen das Leben aus

Diese ganz liebe, aber demente Frau trafen wir vor ihrer „Hütte“ in Myanmar, in der sie ganz allein lebt, einige Kilometer entfernt vom nächsten Dorf. Sie freut sich sehr, wenn sie Wanderer sieht und versucht in Kontakt mit ihnen zu kommen. Wenn sie Vertrauen gewinnt, zeigt sie auch, dass sie gestreichelt werden möchte, was ein paar aus unserer Gruppe getan haben, manche haben sie einfach in den Arm genommen – als wir weitergingen, sahen wir einen sehr glücklichen Menschen.

Wie bedeutsam Begegnungen und Berührungen für unser Leben sind, erleben wir aktuell hautnah. Begegnungen mit Eltern, Großeltern, Kindern oder Enkeln, Begegnungen mit Freunden, Begegnungen am Arbeitsplatz, im Verein oder der Kirchengemeinde… sind massiv eingeschränkt, und das wird auch noch eine Zeitlang so bleiben. Deshalb ist es überwältigend, welche kreativen Lösungen und welches Engagement sich in den letzten Tagen zeigt, um diesem menschlichen Grundbedürfnis nachzukommen. Es scheint, als wird gerade das Wort Jesu von vielen verinnerlicht: „Geht so mit anderen um, wie die anderen mit euch umgehen sollen. In diesem Satz sind das Gesetz und die Propheten zusammengefasst.“ (Matth. 7,12)

Dafür dürfen wir sehr dankbar sein.

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Leben ist…

Leben ist einfach und oft machen wir es selbst kompliziert.

Dieses Ehepaar haben wir bei einem Bummel durch Nebenstraßen in Myanmar gesehen. Per Gestik und Kamera habe ich gefragt, ob ich sie fotografieren darf. Sie haben eingewilligt und ich habe ihnen das Foto auf dem Monitor gezeigt, was sie sehr gefreut hat. Es war eine schöne Begegnung, Kommunikation ohne Worte hat super funktioniert, am Ende haben wir uns freudig verabschiedet.

Nicht immer gelingt das, häufig ist man zu sehr mit Dingen beschäftigt, die einen hindern, bei sich selbst zu sein.

Die aktuelle Situation ist eine riesige Chance, sich auf das zu konzentrieren, was im Leben wichtig ist. Dazu muss man es erst mal aushalten, nicht mehr von morgens bis abends in Aktivitäten oder Termine „flüchten“ zu können – sich selbst auszuhalten, ist manchmal gar nicht so einfach!

Dieses bei sich SEIN können ist das Fundament für Leben, für Beziehungen und Begegnungen zu anderen und zu Gott.

Wir wünschen allen mit Gottes Hilfe in der aktuellen Situation die besonderen Möglichkeiten zu entdecken und zu nutzen.

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Unsere Grenzen kennen lernen und damit leben lernen

Innerhalb weniger Tage sind wir alle in eine Situation gekommen, die bisher für uns unvorstellbar gewesen ist.

Wir lernen gerade Leben mit Einschränkungen, unserem gewohnten und liebgewonnenen Lebensstil werden massiv Grenzen gesetzt zu unserem eigenen Wohl und dem Gemeinwohl.

Neben der für viele Menschen und Unternehmen existenzbedrohlichen Situation hat die Konzentration auf das Wesentliche auch etwas durchaus Positives. Vielleicht ist der Ein oder Andere anfangs etwas überfordert, sich ablenken oder davonrennen geht nicht mehr so leicht. Angesagt ist, sich mit sich selbst beschäftigen zu können, sich selbst aushalten können, Ruhe und Stille aushalten – in dieser Stille vielleicht intensiver das Gespräch mit Gott zu suchen.

Das alles sind Chancen, die unser Leben in wunderbarer Weise formen und reifen lassen können. Wir haben es gern immer selbst in der Hand, aber jetzt haben wir auch genügend Zeit dazu unser Leben besonders zu formen oder durch Gott uns formen zu lassen, er ist der genialste Töpfer.

Wir wünschen allen Gottes Segen in dieser besonderen Zeit.

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Es dreht sich alles um geliebt Werden und lieben Können

Warum grübeln Menschen darüber, ob jemand für einen oder gegen einen ist? Es ist ein tief im Innern sitzendes Bedürfnis geliebt zu werden und gleichzeitig beherrscht von der Angst abgelehnt, nicht geliebt zu werden. Dies zeugt häufig von einem Liebesgefäß, das in der Kindheit von Eltern nicht richtig gefüllt wurde. Daraus resultiert oft der verzweifelte lebenslange Versuch, diesen fehlenden Liebestank durch besonderes Engagement zu kompensieren, besser gesagt, sich die fehlende Liebe durch dieses Engagement zu erarbeiten…

Die Botschaft des christlichen Glaubens ist, wir haben einen himmlischen Vater, der uns liebt, so wie wir sind, und genau so dürfen wir zu ihm kommen, wir müssen uns seine Liebe nicht erarbeiten. Das verändert jeden Menschen.

Im geliebt Werden und lieben Können dreht sich alles –
im Leben und im Glauben.

Wer sich dafür geöffnet hat oder einfach versucht, sich vorsichtig zu öffnen, ist auf einem guten Weg zu sich selbst.

Wir wünschen allen Gottes Segen mit diesen Gedanken.

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Die Vernunft formt den Menschen, das Gefühlt leitet ihn

Passend zu unserem Spruch stand heute in unserer Tageszeitung: „Der Verstand kann uns sagen, was wir unterlassen sollen. Aber das Herz kann uns sagen, was wir tun müssen.“ (Joseph Joubert). Dies zeigt, es braucht eine gute Balance. Wir brauchen Regeln und Formen, aber wenn Persönlichkeiten zu sehr in Formen gepresst werden, verändern sie sich zu verbogenen, verhärteten Menschen, die mit sich selbst und damit auch mit anderen nicht mehr glücklich werden und andere mit ihnen am liebsten nichts zu tun haben wollen.

Wo ist der Platz für das, was einen auftauen lässt, wo Gefühle entstehen und zugelassen werden können? Es gibt viele Möglichkeiten, die Natur, die Musik, die Kunst, aber auch in der Bibel: die Geschichten über Jesu im Umgang mit Menschen und seine Gleichnisse.

Das sollten auch die christlichen Gemeinden ausstrahlen, dass das Gefühl, dass das Herz angesprochen wird, durch passende Worte, durch einen wohlwollenden Blick, durch eine kurze Umarmung, die ein Angenommensein ausdrücken, auch wenn es an der Form vielleicht fehlt oder gerade weil die Form fehlt. Solch einen Platz wünschen wir allen.

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Freiheit lebt man nicht im Gehege

Die Beschreibung des Evangeliums von Leo Graf Tolstoi ist einfach treffend.Wer schon miterleben durfte, wie Menschen diese Befreiung erlebt haben, ist nur dankbar über dieses wundervolle Angebot unseres himmlischen Vaters.

Unser Foto zeigt einen Vogel im Zoo. Er kann zwar fliegen, aber seine Welt ist durch Gitter begrenzt.

Weitaus schlimmer geht es nebenan einem Seeadler, der mit seinen mächtigen Schwingen gefühlt keine 5 m fliegen kann, geschweige denn sich im Aufwind treiben lassen kann.

Dieses Bild des eingesperrten Vogels trotz funktionsfähiger Flügel erinnert mich an manche Fromme / Gruppen, die Evangelium verkünden, aber gleichzeitig ein engmaschiges Netz aus Geboten bereithalten, um die Befreiten gleich wieder darin einzusperren.

Der göttlich Befreite lebt nicht im Zoo, sondern artgerecht in der natürlichen Welt. Manche müssen lernen, die Flügel zu nutzen, manche aber müssen sich auch befreien lassen aus ihrem Käfig. Im Fachjargon heißt dies „auswildern“. Wir wünschen allen Freude und Gottes Segen an einem befreiten Leben und Glauben.

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