Nicht an kleinen Dingen stossen

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Es war Karfreitagmorgen, als das Foto der heutigen Spruchkarte mit Blick auf Venedig entstand. Es wurde ein wunderschöner Tag – dokumentiert durch viele schöne Fotos – zum Abschluss vom Wasserbus (Vaporetto) aus der Sonnenuntergang über dem Canal de Grande und San Giorgio Maggiore. Es war ein unbeschreiblich schöner Tag, aber trotzdem kein perfekter Tag. Auch an diesem Tag gab es Dinge, die nicht ganz gepasst haben, so wie jeden Tag eben – aber sie trübten nicht die Freude über die Besonderheit dieser Stadt mit den vielen Kanälen und Inseln.

Darauf möchte der heutige Spruch hinweisen. Wer Großes im Blick hat, wird sich nicht unnötig mit Kleinigkeiten beschäftigen, schon gar nicht darin verfangen – andersherum, wer sich übermäßig mit Kleinigkeiten beschäftigt, sollte überlegen, inwieweit Großes in seinem Leben wirklich von Bedeutung ist.

Vor vielen Jahren sangen wir mit voller Inbrunst das folgende Lied: „Herr, du gibst uns Hoffnung, du änderst unser Leben. Großes wird groß, Kleines wird klein. Du willst uns gestalten, uns Geist und Leben geben. Herr, wir brauchen dich! Du lässt uns nicht allein.“ Diese Gewissheit wünschen wir allen.

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Nähe Gottes erleben im Scheitern

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In den letzten Tagen wurde zum 70. Todestag an vielen Stellen Dietrich Bonhoeffers gedacht. In Wikipedia wird er wie folgt beschrieben: ‚Als gegenüber seinen Lehrern eigenständiger Theologe betonte Bonhoeffer die Gegenwart Jesu Christi in der weltweiten Gemeinschaft der Christen, die Bedeutung der Bergpredigt und Nachfolge Jesu und die Übereinstimmung von Glauben und Handeln, die er persönlich vorlebte.‘

Vielen ist er über ein Lied bekannt, dass der als Gebet seiner Verlobten zur Jahreswende 1944/45 aus dem KZ geschrieben hat.

„Noch will das alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last. Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das du uns geschaffen hast…

Lass warm und hell die Kerzen heute flammen, die du in unsre Dunkelheit gebracht, führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen. Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Diese Gewissheit wünschen wir allen

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Anderssein annehmen

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Urlaub in Italien machen, heißt für viele Genießen der besonderen italienischen Küche inkl. Gelati und Cappuccino.

Und es sind die Menschen in ihrer Lebensart, die viele ansprechen, leichter, nicht verbissen, mit mehr Freude und Blick für das Schöne, auch mit deutlich mehr Emotionen.

Dieses Anderssein ist sehr bereichernd für mich: es regt an, eignes Verhalten zu hinterfragen und gibt Impulse auf das ein oder andere im Leben besser zu achten.

Jedoch nicht alle finden Anderssein bereichernd. Es gibt für mich mittlerweile zu viele, die Anderssein als persönliche Bedrohung empfinden – im Alltag und, das finde ich besonders bedrückend, mehr und mehr Andersmeinende in Glaubensfragen.

Dabei schreibt Paulus an die Römer:Nehmt einander an, so wie Christus euch angenommen hat. Auf diese Weise wird Gott geehrt.“

Wer sich angenommen weiß bei Gott und sich auch selbst angenommen hat, der kann andere annehmen – wird nicht nur keine Angst vor anderen haben, sondern sie schätzen als wesentlichen Teil für die persönliche Entwicklung.

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Frieden und Seligkeit

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Wenn unbeschreiblicher Schrecken und später ausgelassene Freude ganz eng beieinander sind, ist Ostern – der Gedenktag zur Vergebung und Versöhnung.

Vergebung heißt für mich, daran glauben, dass es persönliche Schuld gibt, und daran glauben, dass mit der Auferstehung Jesu genau diese Schuld getilgt werden kann.

Vergebung steht immer auf diesen beiden Beinen.

Je mehr ich verstehe, was mit Schuld gemeint ist, und dies im eigenen Leben erkenne, ohne dabei zu verzweifeln, weil ich weiß, dass selbst Gott, dem Schuld absolut zuwider ist, meine Schuld an- und wegnehmen kann, kann ich auch das Zweite annehmen, wenn Gott mir zuruft, die Schuld ist dir vergeben, und ich darf erleben, was Luther mit Frieden und Seligkeit beschreibt.

Es ist dieses menschliche Paradoxon, das Jesus ausdrückt über eine Person, die als ‚große Sünderin‘ abgestempelt war: „Ihre große Schuld ist ihr vergeben; und darum hat sie mir so viel Liebe gezeigt. Wem aber wenig vergeben wird, der liebt auch wenig.“ (Luk.7, 47)

In diesem Sinn wünschen wir ganz im Sinne von Martin Luther – Frieden und Seligkeit –frohe Ostern

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Mit Freude anderen einen Dienst erweisen

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Wir kennen Menschen, die sind mehr oder weniger blind für die kleinen und großen Nöte anderer. Wir kennen aber sicherlich auch Menschen, die sofort loslegen, wenn sie eine Situation sehen, in der sie helfen könnten. Beide Menschentypen sind meiner Ansicht nach in unserem Spruch nicht gemeint. Beim ersten kommt keine Freude auf, beim zweiten ist es eher zwanghaft, was ebenfalls tiefe Freude verhindert.

Schlüssel ist für mich „anderen einen Dienst erweisen kann“. Ich muss nicht dienen, ich muss nicht immer mich verweigern, ich kann dienen und ich kann auch Nein sagen.

D.h. es bricht mir kein Zacken aus der Krone, wenn ich diene, und ich hab ein gutes Gespür dafür, wann es gut ist für den anderen, dass ich mich hier engagiere und wann es nicht gut ist – ohne schlechtes Gewissen – weil es entweder keinen Sinn macht oder meine Fähigkeiten oder Kräfte aktuell übersteigt.

Aber wenn ich dem anderen einen Dienst erweise, dann erfüllt es mich mit tiefer Freude, weil es für den anderen und für mich passend ist.

Gott schenke uns den Blick und das Gespür für andere und mich selbst – dann passiert viel Gutes und alle empfinden tiefe Freude.

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Vergebung ist Folge der Liebe

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Wenn von der Erde aus betrachtet der Mond genau der Sonne gegenüber steht, kann der Mond in der Nacht sogar Schatten werfen. Wenn der Mond sich zwischen Erde und Sonne schiebt, ist entweder Neumond – der Mond reflektiert gar nichts, oder es ist Sonnenfinsternis – er verdeckt die Sonne, dann wird es sogar am Tag dunkel.

Unser heutiger Spruch beschreibt, wie der Grad der Vergebung die Intensität der Liebe widerspiegelt.

Wenn ich mich vor die Sonne schiebe, werden andere durch mich keinen Lichtblick haben – Vergebung ist dann Fehlanzeige – gnadenlos ist angesagt. Wenn ich die Sonne verdecke, wird es finster durch mich, Angst und Schrecken machen sich breit – an Gnade und Vergebung denkt keiner mehr, nur noch ans Überleben.

Der Vollmond zeigt, wie hell es selbst in der Dunkelheit sein kann und wie es in ausweglosesteten Situationen nicht nur Vergebung, sondern auch wieder Versöhnung geben kann.

Als Christen glauben wir, dass die Liebe der Menschen nur die Antwort auf Gottes unendliche Liebe sein kann, und dass das Leben allein durch Gottes Gnade und seine Vergebung geschieht in dem Maß, wie wir selbst anderen vergeben und damit in dem Maß, wie wir Gott und andere Menschen lieben. (Mt. 22, 36-40)

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Klarheit im Reden, Denken und Handeln

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Die Nachrichten berichten immer häufiger von nächtlichen Krisentreffen bis in die frühen Morgenstunden, an denen danach oft selbst die Gesprächspartner zweifeln, dass es umgesetzt wird, weil das Vertrauen der Gesprächspartner zueinander fehlt.

Manchmal wird auch durch die Art und Weise wie wir reden Vertrauen zerstört – große theatralische Versprechungen, die ganz schnell wiede

r vergessen sind; Formulierungen, die so wachsweich klingen, dass schon beim ersten Hören Zweifel aufsteigen…

Jesus formuliert es einfach, klar und präzise: „Sag einfach ‚Ja‘ oder ‚Nein‘. Alle anderen Beteuerungen zeigen nur, dass du dich vom Bösen bestimmen lässt.“ (Matth. 5, 37).

Klarheit in der Aussage schafft Transparenz und damit einen Raum für klares, manchmal auch notwendiges, schmerzliches Handeln. Klarheit in der Aussage setzt aber Klarheit im Denken voraus. Klarheit, was sind meine Ziele und ansatzweise auch, was treibt mich innerlich an, welche Sehnsüchte steuern mich.

Gott schafft Ordnung und Klarheit und damit Vertrauen, sein Gegenspieler ist der große Durcheinanderbringer.

Gott schenke uns den Mut und die Kraft für vertrauensfördernde Klarheit im Reden, Denken und Handeln.

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Woody Allens Erkenntnis

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Kernaussage unseres heutigen langen nachdenklichen Textes: „…selbst wenn Sie recht haben und es keinen Gott gibt, werde ich trotzdem das bessere Leben gehabt haben, weil ich glücklicher mit meinem Glauben war.“

Das ist das Ziel des christlichen Glaubens, das bessere Leben zu leben, ein Glaube, der einen glücklicher macht im Hier und Jetzt.

Genau so beginnt Jesus seine erste Predigt (Matth. 5,1-12):

  • Glücklich sind die erkennen, wie arm sie vor Gott sind
  • Glücklich sind die Trauernden
  • Glücklich sind die Friedfertigen
  • Glücklich sind die nach Gerechtigkeit hungern
  • Glücklich sind die Barmherzigen
  • Glücklich sind die reines Herzens sind
  • Glücklich sind die Frieden stiften
  • Glücklich sind die verfolgt werden
  • Glücklich könnt ihr sein, wenn ihr verachtet, verfolgt und verleumdet werdet

Gott schenke jedem in diesem Glauben so zu wachsen, dass er dieses glücklich Sein im Hier und Jetzt erleben kann.

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Funktionierender Geist

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Heute geht es um einen funktionierender Geist. Wenn ich mir die Nachrichten der letzten Wochen und Monate vor Augen führe, dann fehlt dieser an vielen Stellen und deshalb nehmen die Probleme in Summe und Schärfe zu.

Warum scheint der Geist heute oftmals nicht mehr zu funktionieren? Wenn man einzelne Personengruppen so betrachtet, sind sie meist äußerst emotional – entweder in ihrer Überzeugung für oder gegen etwas oder in ihrer Wut. Dieser Zustand, meist verstärkt durch Gruppendruck, verhindert, dass sachliche Argumente überhaupt zugelassen werden – wiederholende schnelle und einfache Antworten sind angesagt – dadurch entstehen (Feind-) Bilder, die als Schutzschild fungieren, um weiteres Vordringen zu verhindern.

Im Alltag sprechen wir häufig vom fehlenden gesunden Menschenverstand. Jesus formuliert dies positiver: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ (Matth. 7, 12)

Gott schenke jedem die Kraft und seinen Geist, um diese Perspektive einnehmen zu können, auch gegenüber denjenigen, die gerade dies nicht können.

 

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Sanftmut – eine furchtbare Gewalt

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Sanftmut wird heute meist nur noch in Verbindung mit Jesus Aussage in der Bergpredigt gebracht: „Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.“ (Matth. 5,5).

Diese Aussage Jesu scheint in sich ein Widerspruch zu sein – das Himmelreich besitzen ja, aber das Erdreich? Zu schnell wird Sanftmut falsch als einfaches Nachgeben verstanden.

Was bedeutet Sanftmut? Ins Auge sticht der Begriff MUT. Mut zur Demut, Gewaltlosigkeit sowie Ausdruck von Freundlichkeit. Es kann aber auch wie Geduld und Weisheit verstanden werden.

Marie von Ebner Eschenbach beschreibt falsch verstandene Sanftmut so: „Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit…“

Unser Spruch macht deutlich, von Sanftmut geht eine nicht zu unterschätzende Wirkung aus, die gefürchtet wird, steht sie unweigerlich im Kontrast zu Strukturen von Gewalt und Repression. Gleichzeitig beschreibt sie für einen selbst innere Ruhe durch die Geborgenheit in Gottes Frieden und das unabhängig davon, was um einen herum gerade passiert.

Gott schenke jedem, die Glückseligkeit von Sanftmut immer aufs Neue zu erfahren.

 

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